
Die Fresken der Peregrini-Kapelle
Die
Peregrini-Kapelle in der Rossau erhielt 1767 bedeutende Kuppelfresken
des Malers Josef Adam Mölk. Das vordere Rundgemälde stellt die
Verherrlichung des Heiligen dar – im Vordergrund rechts ist die
wunderbare Heilung der Anna Maria von Roggenfels zu sehen. Das
rückwärtige Deckengemälde zeigt die Bekehrung und Berufung des heiligen
Peregrin durch die Muttergottes. Die Szenen sind von illusionistischer
Scheinarchitektur umrahmt.
Der Schöpfer der Fresken
Josef
Adam Mölk (1718-1794) war der Sohn des aus Vorarlberg stammenden
Kirchenmalers Matthias Mölk. Er studierte 1728-1733 an der Wiener
Akademie der bildenden Künste. Dort galt er als „Wunderkind“. Als einer
der letzten österreichischen Maler des Spätbarock war Mölk von den
großen Künstlern des süddeutschen Rokoko wie Cosmas Damian Asam oder
Matthäus Günther beeinflusst aber auch von der perspektivischen
Illusionsmalerei des Jesuitenarchitekten Andrea Pozzo sowie, nach einer
Venedigreise im Jahr 1759, von Werken Giovanni Domenico Tiepolos. Von
den über 40 Kirchen, Klöstern und Schlössern, die Mölk mit Fresken
ausstattete, sind in Tirol die Pfarrkirchen von Ebbs, Hall, Sterzing,
Pfons, Sillian, Lienz und Schlanders zu nennen. Für den Servitenorden
war der Maler seit 1764 tätig: In Innsbruck schuf er Altarbilder für
die Servitenkirche, für das Servitenkloster in Frohnleiten in der
Steiermark Decken- und Wandfresken, Hochaltar- sowie Seitenaltarbilder.
Nach
seinen Arbeiten an der Peregrini-Kapelle in Wien wirkte Mölk als
Schöpfer zahlreicher Deckenfresken und Altargemälde in der Steiermark
im Stift Rein, in Graz, Maria Trost, Aflenz, Pernegg, Hartberg,
Köflach, Pöllau und am Weizberg, in Niederösterreich in Maria Langegg,
Heiligeneich, Großsiegharts und Tulbing. Die Verleihung der Titel eines
Bayrisch Churfürstlichen Hofmalers und eines Hofkammermalers in Tirol
sowie die Erhebung in den Adelsstand als Ritter von Mölk durch Kaiserin
Maria Theresia (1774) zeigen die Wertschätzung, die diesem Künstler am
Höhepunkt seines Schaffens entgegengebracht wurde. Schließlich starb er
jedoch in Armut.