Stellungnahme
des Bundesdenkmalamtes zu den geplanten Restaurierarbeiten in der
Servitenkirche vom September 2004
Nach
Abschluss der Außenrestaurierung vor einigen Jahren war man
sich seitens des Eigentümers und des Bundesdenkmalamtes bewusst,
dass in absehbarer Zeit auch eine umfassende Innenrestaurierung in
Angriff genommen werden muss.
Ein solch
großes Vorhaben bedarf, da die letzte Restaurierung bereits
30 Jahre zurückliegt und sich in der Zwischenzeit das wissenschaftlich-technologische
Knowhow weiterentwickelt hat, einer gründlichen Vorbereitung,
d.h. eingehender Untersuchungen, die dann als Grundlage für die
Planung dienen.
Schon
vor einigen Jahren wurde festgestellt, dass - wie durch herabfallende
Teile offenkundig - der Stuck im Gewölbebereich des Hauptschiffes
partiell gefährdet ist, sowie in der Peregrinikapelle die aufsteigende
Feuchtigkeit zu großen Problemen geführt hat und eine nachhaltige
Schädigung der wertvollen historischen Bausubstanz bewirkt. Daher
hat das Bundesdenkmalamt 2003/04 eine umfassene Untersuchung des Innenraumes
der Kirche sowie der Peregrinikapelle und die Ursachenfeststellung
für die Feuchtigkeit durch qualifizierte Restauratoren beauftragt
und finanziert.
Nach
Vorliegen der ersten noch nicht vollständigen Befundergebnisse
lassen sich nun bereits die wesentlichen Problembereiche erkennen.
So ist vor allem im Stuck- und Malereibereich die Verschmutzung derart
massiv, dass hier restauratorische Maßnahmen dringend geboten
erscheinen. Auch die Feuchtigkeitsproblematik in der Peregrinikapelle
bedarf eines umfassenden Trockenlegungskonzeptes, um hier eine langfristige
Verbesserung erzielen zu können. Nach Abschluss der Untersuchungsarbeiten,
die auch die gesamte Ausstattung in Holz, Stein und Metall sowie alle
Gemälde umfassen, wird schließlich mit dem Eigentümer
ein Restaurierkonzept zu erarbeiten sein, das selbstverständlich
zu einer Verbesserung des derzeitigen Zustandes führt, aber auch
langfristig die restauratorischen Eingriffe minimiert und bei sachgerechter
Pflege den Zeitraum bis zur nächsten umfassenden Restaurierung
möglichst verlängert.
Mit freundlichen
Grüßen
Hofrätin
Dr. Barbara Neubauer
Landeskonservatorin für Wien