Maronitische Kirche

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aktualisiert am 26. September 2009
Die Maronitische Kirche

Der Beginn mit dem Hl. Maron

Die Maronitische Kirche ist nach dem Hl. Maron benannt, einem Priestermönch aus der Region Cyrrhus. Er war ein asketischer, dem Gebet und der Meditation ergebener Mann, dessen Vorbild viele Einsiedler zur Nachahmung begeisterte. Er starb um das Jahr 410. Nach seinem Tod wurde zu seinem Andenken ein Kloster errichtet, dem bis zu 800 Mönche angehörten.

Zu Beginn unterschieden sich die Maroniten in keiner Weise von den anderen christlichen Gemeinschaften. Ihr spezifischer Charakter entwickelte sich erst im Zuge der theologischen Auseinandersetzungen, die durch die byzantinischen Kaiser gefördert wurden und zu einem schicksalhaften Bruch in der Kirche führten. Die Maronitische Kirche wurde nach dem Konzil von Chalzedon (451) gegründet, damit sich die Lehre des Konzils verbreitet. Bis ins 7.Jh., als die Araber Syrien eroberten, hatten die Maroniten unter Verfolgung zu leiden.

Um der Bedrohung durch arabische Eroberer zu entrinnen, beschlossen die Maroniten - wie Abraham - sich aufzumachen und in jenes Land zu ziehen, das Gott ihnen weisen würde. So gelangten sie in den Libanon.

Im 11. Jahrhundert stellten sich die Maroniten auf die Seite der Kreuzfahrer, die kamen, um das Heilige Land zu befreien. Die Maroniten empfingen sie und geleiteten sie nach Jerusalem. Damals entstand eine feste Bindung zu den Christen in Europa,  insbesondere zum Heiligen Stuhl und zu Frankreich, die bis heute besteht.

Seit dem 12. Jahrhundert ist die Maronitische Kirche mit der Römisch-Katholischen Kirche uniert und erkennt den Papst als Oberhaupt an.

Ikone des Hl. Maron
Ikone des Hl. Maron

Organisation und Identität

Die maronitische Kirche ist eine traditionsreiche katholische patriarchale Kirche mit syro-antiocheneischem Ursprung, die im Libanon und im Nahen Osten verwurzelt und in der ganzen Welt verbreitet ist. Sie ist seit dem 12. Jahrhundert mit der Katholischen Kirche unter Beibehaltung ihres Ritus (syrisch-maronitisch) uniert. Das Katholische Kirchenrecht findet ebenso wie das 2. Vatikanische Konzil auch auf die Maronitische Kirche Anwendung.

Der Patriarch der Syrischen Maronitischen Kirche von Antiochien hat heute seinen Sitz in Bkerke nördlich von Beirut, und muss nach seiner Wahl vom Papst bestätigt werden. Er ist das geistliche und politische Oberhaupt der Maroniten. Der jetzige Patriarch Nassrallah Sfeir ist auch ein Kardinal. Trotz ihrer katholischen Bindung haben die Maroniten ihre eigene Hierarchie und eine ostkirchliche Liturgie. Die Liturgie wird zwar auf Arabisch und Syrisch gefeiert, ist aber dem römisch-katholischen Ritus sehr ähnlich.

Maronitische Priester sind aber auch berechtigt die Liturgie nach dem römisch-katholischen Ritus zu feiern.

Mitglieder

Weltweit gibt es etwa 6 Millionen Maroniten.
Die größte Gruppe von etwa 1.432.000 lebt im Libanon, wo die Maroniten ein Viertel der Bevölkerung bilden und nach der libanesischen Verfassung den Präsidenten stellen. In Europa leben etwa 71.500 Maroniten in Frankreich, 50.000 in Großbritannien und 5.000 in Belgien. Auch in Wien gibt es eine maronitische Gemeinde mit rund 300 Mitgliedern.

P. Michel Harb CML
(aus dem Rossauer Pfarrbrief 81/09)