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aktualisiert
am 27. September 2009
Kongregation der Libanesischen Maronitischen
Missionare CML
Die Kongregation
der Libanesischen Maronitischen
Missionare ist eine Vereinigung von Priestern und Brüdern,
die im
Einklang mit den Sakramenten drei Gelübde geleistet haben: Armut,
Keuschheit und Gehorsam. Die Kongregation möchte je nach Situation der
jeweiligen kirchlichen Hierarchie Apostolate betreiben, den Glauben
verkünden und in der maronitischen und universalen Kirche lebendig
sein.
Die Gründung
Gegründet wurde die Kongregation der Libanesischen
Maronitischen Missionare im Kreim Kloster in Ghosta (Libanon) im Jahr
1865 durch Pater Youhanna Al-Habib, dem späteren Bischof von Nazareth.
Seinen Bemühungen und den Bemühungen vieler Priester mit ihm, allen
voran Pater Estephan Qozzah, des ersten Generaloberen, ist die Gründung
zu verdanken.
Das
Gründungskloster in Ghosta (Libanon)
„Das, was mich dazu bewogen hat, die Kongregation
der Missionare zu gründen, ist der Bedarf unserer Zeit an Priestern,
die mit Begeisterung das Evangelium verkünden – die bereit sind ihrem
Nachbarn eine geistige Heimat zu schaffen – die bereit sind den anderen
geistig zu stärken.“ (Pater Estephan Qozzah)
Die Ziele
Mit großer Motivation und Arbeitseifer hat sich die
Kongregation seit ihrer Entstehung dazu verpflichtet, ihre Ziele in
ihrer nächsten Umgebung zu leben und in den Dienst der Menschen zu
stellen.
Eine besondere Rolle spielt hier die Verbreitung des Wortes Gottes und
die Einführung in den Glauben und das Geheimnis Christi, durch das wir
die Erlösung erlangt haben.
Die Aufgaben erstrecken sich von der Verkündigung des Evangeliums bis
zur geistigen christlichen Begleitung der Gläubigen, zur Erziehung und
Lehre der Jugend, ohne Unterscheidung nach deren Herkunft und Stand.
Die Begleitung
der Priester
Die Kongregation ist darum bemüht, ihren Mitgliedern die beste
Voraussetzung für ihr Leben als Priester zu bieten. Daher hat die
Kongregation ein Büchlein heraus gebracht, das den Missionar einlädt,
täglich darin zu lesen, und das ihn ermutigt und ihn in seinen
täglichen Anstrengungen und Kämpfen stärken soll: „Damit sie stets
bereit sind Gesandte Christi zu sein und Gott es ist, der durch sie
mahnt“ (2 Korinther 5,20).
Die Ausbreitung
Als am 25. März 1866 der Patriarch das Dekret zur Gründung der
Kongregation verlesen hat, begannen die ersten Priester ihren Dienst,
für den sie sich verpflichtet hatten. Sie begannen durch die Dörfer und
Städte zu wandern, sie predigten, spendeten das Sakrament der Beichte,
unterrichteten die Kinder im katholischen Glauben, versuchten den
Menschen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen. Sie hielten
Exerzitien in Schulen, Pfarren und Klöstern, für die Gläubigen, für
Mönche und Nonnen, für Pfarrer und Bischöfe. Ihre Bekanntheit nahm
dadurch stetig zu und Kreim (der Name des ersten Klosters) und die
Mission wurden bald ein Begriff.
Die Kongregation breitete sich dann weiter über Syrien, Ägypten und die
umliegenden Länder und später über die ganze Welt aus.
Dem Wunsch des Gründers wurde dabei stets entsprochen: „Mein
Herzenswunsch ist es, dass ich euch vor meinem Tod im ganzen Nahen
Osten und in der Welt vertreten sehe, so wie die Jünger Jesu. Dass ihr
überall auf der Welt die frohe Botschaft verkündet und dabei alle Last
der Welt auf euch nehmt, ohne dabei aufzugeben. Auch wenn ihr
Anstrengungen unternehmen und eure Angst überwinden müsst, so tut ihr
doch alles aus Liebe zu Christus, der uns geliebt und sich für uns
hingegeben hat“ (aus den Schriften des Gründers)
Die Kongregation
außerhalb des Libanon
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts folgten die Missionare ihren
Brüdern und Schwestern, die den Libanon auf der Suche nach einem
besseren Leben verlassen und sich auf der ganzen Welt verstreut haben.
Sie haben Klöster gegründet, um im Dienst am Evangelium und an den
Menschen zu stehen. Diese Klöster sind für ihre Brüder und Schwestern
zur Heimat geworden – zu einer Botschaft noch bevor es eine Botschaft
gegeben hat. Dort konnten sie ohne jede Form der Diskriminierung leben,
zusammen arbeiten und an ihrem Glauben an Jesus Christus festhalten.
Allein im Libanon gibt es acht Klöster, drei Schulen, den ersten
christlichen Radiofunk im Orient. Außerdem ist die Kongregation in
folgenden Ländern vertreten: Argentinien, Brasilien, Vereinigte Staaten
von Amerika, Südafrika und Australien.
Seit 2008 gibt es offiziell auch in Österreich die Kongregation der
Libanesischen Maronitischen Missionare. Mit 1. September 2009 haben sie
in der Pfarre in der Rossau ein neues Heim gefunden. Es liegt ein
großes Stück Arbeit vor ihnen, aber sie wollen in der Servitenkirche
ein harmonisches Miteinander schaffen und zu einer Glaubensgemeinschaft
werden, die im Sinne der Prinzipien der Kongregation über alle
gesellschaftlichen Barrieren hinweg den christlichen Glauben lebt.
P. Michel Harb
CML (aus dem Rossauer Pfarrbrief 81/09)
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