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erstellt
am 17. April 2009
Beschluss zur Schließung des Wiener Servitenkonvents (14. April 2009) Information des Provinzkonsiliums der Tiroler Servitenprovinz an die Pfarrgemeinde Rossau:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Beim
diesjährigen Provinzwahlkapitel der Tiroler Servitenprovinz vom 9. bis
14. Februar in Innsbruck wurde eingehend über die Situation und die
Zukunft des Servitenklosters in Wien-Rossau diskutiert und beraten. Auf
dem Hintergrund der zunehmend eingeschränkten personellen und
finanziellen Möglichkeiten sowohl der Provinz als auch des Klosters in
Wien stellte sich die Frage, wie die Tiroler Servitenprovinz für den
überschaubaren Zeitrahmen der nächsten 10–15 Jahre den Wiener Konvent
den dortigen Herausforderungen entsprechend besetzen wird können. Eine
beratende Abstimmung hat dabei ergeben, dass die deutliche Mehrheit der
Brüder der Provinzgemeinschaft der Überzeugung ist, dass wir den
Konvent in Wien schließen müssen, da wir die geforderten Aufgaben nicht
mehr leisten und den strukturellen Anforderungen nicht mehr gerecht
werden können.
P. Provinzial Gottfried M. Wolff hat den
Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, sowie den
Bischofsrat bei einem Gespräch am 27. März darüber informiert, da mit
der Schließung des Konventes Wien die Abgabe der Seelsorge in der
Pfarre Rossau verbunden ist. Ebenso wurde am 27. März der
Pfarrgemeinderat der Pfarre Rossau davon in Kenntnis gesetzt. Bei
diesem Gespräch war neben dem Provinzkonsilium auch P. Michael Zacherl
SJ, Bischofsvikar für Orden in Wien, anwesend. Ausdrücklich wurde
darauf hingewiesen, dass es sich bei dieser Entscheidung nicht um eine
Maßnahme gegen die Pfarre Rossau oder gegen einzelne Personen handelt.
Die
Bekanntmachung der Intention, den Servitenkonvent in Wien zu schließen,
hat bei den Menschen in der Rossau und darüber hinaus erwartungsgemäß
und verständlicherweise Betroffenheit ausgelöst und verschiedenste
Reaktionen hervorgerufen. Es erreichten uns viele Stellungnahmen,
darunter auch eindringliche Bitten und eine von sehr vielen Menschen
unterzeichnete Petition, dass wir Serviten in Wien bleiben sollten bzw.
dass die Entscheidung, den Konvent zu schließen, verschoben werden
sollte. Die Stellungnahmen sind durchwegs getragen von einer großen
Wertschätzung gegenüber uns Serviten und dem, was unsere Brüder in
Wien-Rossau an geistlicher und kultureller Arbeit geleistet haben. Ohne
das Verdienst der Brüder zu schmälern, haben sie aber auch deutlich
gemacht, dass wir diese Arbeit nicht mehr leisten können, sondern dass
sie unsere Möglichkeiten übersteigt. In vielen Stellungnahmen wird auch
dies zum Ausdruck gebracht und Verständnis dafür gezeigt.
Das
Provinzkonsilium hat sich bei der Sitzung am 14. April nochmals
intensiv mit der Frage befasst und die verschiedensten Gründe für und
gegen eine Schließung des Servitenkonventes in Wien gegeneinander
abgewogen. Nach eingehender Diskussion wurde einstimmig die Schließung
des Konvents zum 31.08.2009 beschlossen.
Wir sind uns bewusst,
dass es nicht gelingen kann, alle Betroffenen in der Rossau von der
Notwendigkeit und Richtigkeit der getroffenen Entscheidung zu
überzeugen, ebenso, dass durch sie viele Menschen enttäuscht und
verletzt werden. Wie jede notwendige Schließung eines Konventes ist
diese anstehende aber auch für unsere Provinzgemeinschaft ein
schmerzlicher Prozess. Wir tragen jedoch die Verantwortung
anzuerkennen, dass wir nur tun können, was uns zu tun möglich ist. Wir
bitten in diesem Sinne um Solidarität und Verständnis. Wir werden uns
jedenfalls gemeinsam mit der Erzdiözese Wien um eine gute
Nachfolgelösung für den Konvent und die Seelsorge in der Pfarre Rossau
bemühen.
Mit freundlichen Grüßen,
fr. Gottfried M. Wolff, Provinzial fr. Martin M. Lintner, Sozius fr. Fero M. Bachorík, Provinzrat fr. Christian M. Böckmann, Provinzrat fr. Leonhard M. Lanser, Provinzrat
Innsbruck, den 16. April 2009
Mit tiefem Bedauern müssen wir die ordensinterne Entscheidung zur Schließung des Servitenkonvents zur Kenntnis nehmen. P.
Norbert M. Harm und P. Gregor M. Oberguggenberger bleiben auch nach dem
31.8.2009 bis zur Übergabe an eine neue seelsorgliche Leitung in der
Pfarre Rossau.
Monika Streinzer (stv. Vorsitzende des Pfarrgemeinderates)
Artikelsammlung aus diversen Online-Medien:
Ein
privates Organisationskomitee "Pro Serviten Rossau" hat sich gebildet
und sammelt Unterschriften für einen Verbleib der Serviten in der
Rossau. Für nähere Information dazu siehe: www.pro-serviten-rossau.at
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